SPD-Arbeitnehmerschaft (AfA) wollen kein ausufern der Sonntagsarbeit
Haßfurt/Zeil. Der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) in der SPD hat im Rahmen einer Vorstandssitzung im SPD-Bürgerbüro in Zeil beschlossen, sich der Sonntagsallianz zum Schutz des arbeitsfreien Sonntag anzuschließen. Vorsitzender Paul Hümmer, Sand, informierte über die Allianz aus Kirchen und Gewerkschaften die ein immer weiteres ausufern der Sonntagsarbeit kritisiert. Am ersten Sonntag im März des Jahres, ist der Internationale Tag des freien Sonntags. An diesen Tag erinnern in Deutschland die katholische wie die evangelische n Kirchen ebenso wie die Gewerkschaft „verdi“, dass der freie Sonntag in steter Gefahr ist.
Zusammen mit der „Allianz für den freien Sonntag“ werden die überhandnehmenden Sonntagsöffnungen kritisiert. Eigentlich verbietet das Ladenschlussgesetz in Bayern ja Öffnungen am Sonntag. Wenn da nicht die Märkte wären. An bis zu vier Marktsonntagen im Jahr darf aber an Märkten verkauft werden, so stellvertretender Vorsitzender Bernd Bieber, Königsberg. Insbesondere die Kolleginnen im Einzelhandel, die ja oft schon die Samstage als Regelarbeitstage haben, werden mit dem Ausufern der Sonntagsarbeit belastet. Kommunalpolitiker die es mit den Beschäftigten gut meinen, sollten deshalb keiner Genehmigung oberhalb der maximal vorgesehen vier Marktsonntagen Öffnungsgenehmigungen zustimmen. Weiter müssten die staatlichen Genehmigungsbehörden gründlicher die Notwendigkeit in den Betrieben kontrollieren und die erforderliche Ersatzfreizeitgewährungen müssten verbessert werden, meinte Paul Hümmer abschließend.
Internationaler Tag des freien Sonntags am 3. März 2013
Erzbischof Zollitsch und Präses Schneider: Zeit zum Auf-Atmen
Am 3. März 2013 findet in Deutschland und mehreren EU-Staaten der ökumenisch getragene „Internationale Tag des freien Sonntags“ statt. Dazu hat die „Allianz für den freien Sonntag“ in Deutschland eine Arbeitshilfe herausgegeben, die mit Gottesdienstvorschlägen auf diesen Sonntag aufmerksam macht. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, und der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Nikolaus Schneider, rufen dazu auf, den Sonntag als freien Tag zu schützen und zu bewahren. Gemeinsam erklären sie:
„Der ‚Internationale Tag des Freien Sonntags’ wurde in Anlehnung an das Datum, an dem Kaiser Konstantin der Große im Jahre 321 den Sonntag zum Ruhetag erklärte, auf den 3. März gelegt. In diesem Jahr fällt dieser Aktionstag auf einen Sonntag – Anlass für die ‚Allianz für den freien Sonntag’, in Gottesdiensten und verschiedenen Aktionen für eine Verbesserung des Sonntagsschutzes zu werben und auf den Wert der Sonntagsruhe aufmerksam zu machen.
Als Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche in Deutschland unterstützen wir das Anliegen der Sonntagsallianz. Leider müssen wir feststellen, dass die Zahl derjenigen, die sonntags arbeiten, in Deutschland rasant und branchenübergreifend ansteigt. Dabei ist der Sonntag nicht nur für uns Christen eine heilsame Unterbrechung und damit das Gegenbild zur Ausrichtung des gesamten Lebens an Erfordernissen der Wirtschaft. In Zeiten einer zunehmenden Beschleunigung aller Lebensvorgänge, der Individualisierung der Lebensformen und der Verringerung des Stellenwerts der gemeinsamen freien Zeit brauchen wir eine wohltuende Atempause.
Gott hat den Menschen den siebten Tag der Woche als Ruhetag geschenkt. Für Christen hat der Sonntag seine herausragende Bedeutung als Tag der Auferstehung Christi. Wir feiern den Sonntag als ‚Tag des Herrn’. Doch alle Menschen brauchen eine Zeit des Auf-Atmens, damit Körper, Geist und Seele zur Ruhe kommen können. Wir brauchen den Sonntag, damit wir Zeit für Familie, für Freunde und für uns haben. Der Sonntag bietet die Gelegenheit, eine Auszeit aus dieser pausenlosen ‚Rund-um-die-Uhr-Gesellschaft’ zu nehmen. Der Sonntag macht deutlich: Arbeiten und Wirtschaften sind nicht alles im Leben.
Der Schutz des Sonntags dient der Gesellschaft im Ganzen. Die Kirchen sehen ihren Auftrag darin, für eine Werteorientierung einzutreten und Mitverantwortung für das gesellschaftliche Zusammenleben zu tragen. Deshalb unterstützen wir das Anliegen, den Sonntag als wichtiges Element unserer Kultur zu stärken.“ Die Arbeitshilfe finden Sie als Download auf der u. a. Homepage der „Allianz für den freien Sonntag“
Link: Allianz für den freien Sonntag
PRESSEMITTEILUNG
Vorsicht: Ruhemob!
Kirchen und Gewerkschaften machen mobil für arbeitsfreien Sonntag 17. Januar 2013 / Hannover – Köln Die ‚Allianz für den freien Sonntag' ruft auf, am Sonntag, dem 3. März 2013 mit Ruhemobs im ganzen Land einen Aktionstag für die Erhaltung des freien Sonntags durchzuführen. Der Bundespräses der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB), Johannes Stein, betont: "Wir wollen gemeinsam mit zahlreichen Kirchengemeinden durch unsere Aktionen an diesem Tag bundesweit ein deutliches Signal für den arbeitsfreien Sonntag in die Gesellschaft, die Politik und die Unternehmen aussenden."
„Der Sonntagsschutz wird immer mehr ausgehöhlt. Für einige Wirtschaftsvertreter bedeutet der freie Sonntag Maschinenstillstand und dadurch entgangene Gewinne“, stellt Peter Janowski, Bundesvorsitzender des Kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt (KDA) fest. „Eine solche Haltung versteht den Menschen nur als Produktionsfaktor.“
"Nach dem Scheitern der EU-Arbeitszeitrichtlinie bleibt der freie Sonntag weiterhin unter Druck. Arbeitgeber und Wirtschaft wollen eine Rund-um-die-Uhr-Gesellschaft und sind an menschenwürdigen Arbeitszeiten immer weniger interessiert", erklärte ver.di¬Vorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger.
Um die spezielle Sonntagsallianz-Aktionsform ‚Ruhemob’ zu erläutern und Tipps für die Durchführung sowie die Einbindung in die kirchliche Liturgie zu geben, hat das Aktionsbündnis unter dem Titel 'Sonntag. Ein Geschenk des Himmels' eine kostenfreie Gottesdienst-Broschüre herausgegeben. Sie steht unter anderem auf der Webseite des KDA (www.kda-ekd.de), des KAB (www.kab.de) und der Sonntagsallianz (www. allianz¬fuer-den-freien-sonntag.de) zum Download zur Verfügung.
Der 3. März wurde von der Allianz als Aktionstag gewählt, weil der damalige römische Kaiser Konstantin an jenem Tag vor nunmehr 1692 Jahren für das Römische Weltreich den Sonntag per Edikt als für alle Bürgerinnen und Bürger arbeitsfreien Tag verkünden ließ. Die Sonntagsschutzbewegung begeht jedes Jahr am 3. März den ‚Internationalen Tag des freien Sonntags’ und erinnert mit ihren Aktionen daran, dass der Sonntag ein Geschenk des Himmels ist.
Mittlerweile verliert die in Artikel 140 des deutschen Grundgesetzes noch verankerte Sonntagsruhe jedoch immer mehr ihre Verbindlichkeit: Während vor 20 Jahren in Deutschland noch 7,5 Millionen Erwerbstätige gelegentlich, regelmäßig oder ständig von Sonntagsarbeit betroffen waren, ist diese Zahl mittlerweile auf 11 Millionen gestiegen.
Die 2006 bundesweit gestartete Sonntagsallianz wird von der KAB, der Katholischen Betriebsseelsorge, dem KDA, dem Bundesverband Evangelischer Arbeitnehmerorganisationen (BVEA) und der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) getragen sowie von zahlreichen weiteren Organisationen unterstützt. Die Aktionsbewegung ist mittlerweile in acht Bundesländern und 80 Regionen verankert.