BIT mit Bernhard Roos in Sand

17. März 2013

Die Situation auf dem Arbeitsmarkt aus Sicht der SPD und der Gewerkschaften stand beim 2. BürgerInnen-Talk mit dem Landtagskanidaten Matthias Kihn in Sand am Main auf dem Programm. Als Gast konnte der SPD-Ortsvorsitzende Paul Hümmer neben dem Sander Bürgermeister und Bezirksrat Bernhard Ruß insbesondere den 1. Bevollmächtigten der IG Metall Passau und Sprecher der SPD-Landtagsfraktion für Industriepolitik, Bernhard Roos begrüßen.

In seinem Grußwort richtete Matthias Kihn den Blick auf die Situation im Landkreis Haßberge und berichtete von einer Situation, in der fast jeder 5. Vollzeitbeschäftigte im Niedriglohnbereich arbeitet. Noch dramatischer bewertete Kihn die Situation der Beschäftigten, die keine oder unzureichende Ausbildung vorweisen könnten - der Anteil der Niedriglöhner hier betrage fast 25%, so Kihn der sich auf Daten des DGB stützte. "Während kleine und mittlere Unternehmen in der Regel ordentlich entlohnen und sich überdurchschnittlich bei der Vergabe von Ausbildungsplätzen hervortun, werden Großunternehmen hier häufig durch die staatlichen Aufstocker-Leistungen quasi indirekt subventioniert" , kritisierte der SPD-Kandidat und forderte stattdessen einen gesetzlichen Mindestlohn und für Bayern ein Vergabe- und Tariftreuegesetz, mit dem sicherzustellen sei, dass nur die Unternehmen staatliche Aufträge erhalten, die gewissen Standards erfüllen.

In seinem Kurzreferat ging MdL Bernhard Roos auf die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt des vergangenen Jahrzehnts ein. "Unternehmen mit großer Arbeitnehmer-Mitsprache stehen im Gesamtwettbewerb besser da!" Diese Erkenntnis erlangte der Abgeordnete bei Besuchen von vielen Betrieben in Bayern und darüber hinaus. Der Gewerkschaftler nahm auch zu den Arbeitsmarktreformen Gerhard Schröders Stellung und attestierte etwa dem Bereich der Kinderbetreuung und der Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe ihre Richtig- und Wichtigkeit. Als die "Schwester der Leiharbeit" bezeichnete Roos den Mindestlohn, der den Mißbrauch dieser Arbeitsverhältnisse verhindert hätte und zeitgleich hätte eingeführt werden müssen. "Die Zeit ist reif, um hier nachzujustieren - aber CDU/CSU und FDP wollen das nicht!" erklärte Bernhard Roos.

In der anschließenden Diskussion diskutierten die Sander Bürgerinnen und Bürger mit dem Abgeordneten Bernhard Roos, dem Landtagskandidaten Matthias Kihn und dem Bezirkskandidaten Bernhard Ruß unter anderem die Themen Lohnsituation im Einzelhandel und die Wirtschaftsförderung und -entwicklung im ländlichen Raum.

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