Jetzt ist es amtlich: Das Sander Seestadion bekommt einen Kunstrasenplatz. In nichtöffentlicher Sitzung gab der Sander Gemeinderat am Dienstag das letzte „grüne Licht“ für das Vorhaben, das knapp 600 000 Euro kosten soll. Das teilte Bürgermeister Bernhard Ruß mit.
Das Sander Sportzentrum mit der neuen Kegelbahn, der frisch sanierten Turnhalle und dem Hauptplatz, auf dem die sportlich erfolgreichste Fußball-Mannschaft des Haßbergkreises dem runden Leder nachjagt, erfährt also nach einigem Tauziehen eine weitere Aufwertung. 509 000 Euro sind für die reinen Baukosten des Kunstrasenplatzes veranschlagt, der größer werden soll als ursprünglich geplant: Anstelle von 90x58,3 Metern wird er nun mit 95x61,5 Meter angegeben. „Jeder, der schon einmal Fußball gespielt hat, weiß, was ein oder zwei Meter mehr an Länge bringen“, schreibt der langjährige Fußballer Bernhard Ruß in seiner Pressemitteilung – neben den Nachwuchs-Teams sollen auch die Aktiven des FC Sand komfortabel darauf spielen können. Die Vergrößerung hat auch praktische Gründe: Der momentane Sandplatz ist in die bestehende Sportanlage integriert. Bei einem kleineren Spielfeld müsste das Umfeld entsprechend gestaltet werden. Auch das würde Kosten beim Anlegen und beim Unterhalt verursachen. Zudem stünde dann die Größe der Sportflächen in einer ungünstigen Relation zu Wegen oder spielfeldbegleitenden Flächen.
Eine weitere Neuerung ist, dass der Kunstrasenplatz eine Asphalttragschicht als „Unterbau“ bekommt. Da der Platz im Überschwemmungsgebiet des Mains liegt, würde ihn das bei zu hohen Pegelständen vor massiven Beschädigungen schützen. Bei späteren Sanierungen würde sich das ebenfalls positiv auswirken, auch und gerade in finanzieller Hinsicht. In der Ausschreibung war die Asphalttragschicht als zusätzliche Option angegeben.
Am Dienstag erteilte der Sander Gemeinderat seinen Segen für das Projekt und vergab den Auftrag an eine Fachfirma aus Dortmund, die mit 509 000 Euro das günstigste Angebot abgegeben hatte. Damit bleibt der Betrag 11 000 Euro unter der im Februar beschlossenen Deckelung (520 000 Euro), obwohl der Platz nun größer gebaut wird als ursprünglich gedacht. Hinzu kommen noch Baunebenkosten in Höhe von etwa 80 000 Euro. Weitere 25 000 Euro, die der FC Sand in Eigenleistung übernimmt (z. B. Pflastern von Wegen rund um den Kunstrasenplatz), sind in dem Betrag nicht enthalten. Die Summe für den Bau, für den bereits am 1. Juli der Spatenstich erfolgen soll, muss die Korbmachergemeinde aber nicht alleine aufbringen:
Sand erhält für den Platz einen Zuschuss aus dem europäischen Förderprogramm Leader in Höhe von 147 000 Euro. Mit den europäischen Fördermitteln hat Bürgermeister Bernhard Ruß überhaupt die Option für den Bau ermöglicht.
Eigentümer des Platzes ist die Gemeinde Sand, die von allen Nutzern, also sowohl dem FC Sand als auch auswärtigen Vereinen, eine noch nicht im Detail festgelegte Nutzungsgebühr erheben wird. Ruß zog Vergleiche nach Oberfranken: In Bamberg werden pro Spiel oder Training 90 Euro verlangt. Die Einnahmen sollen den jährlichen Pflegeaufwand refinanzie