EDEKA setzt Leiharbeiter als Streikbrecher ein

07. Juni 2013

Schweinfurt. Verhärtete Fronten in der Tarifauseinandersetzung des bayerischen Groß- und Außenhandels. Die Beschäftigten im EDEKA Zentrallager in Gochsheim befinden sich seit dem 16. Mai im Streik. ver.di macht weiter Druck auf die am Freitag stattfindenden Tarifverhandlungen in München.

Entgegen der Äußerungen der EDEKA, dass die Auswirkungen des Arbeitskampfes beherrschbar sind, herrscht vor Ort ein anderes Bild. Kleine Händler werden kaum noch beliefert. Im Lager Gochsheim herrscht das pure Chaos. Ware für die Händler wird nur noch unvollständig und meist falsch zusammengestellt. Dies macht sich durch Präsenzlücken mittlerweile bei den Händlern immer bemerkbarer. Seit dieser Woche setzt EDEKA über 160 Leiharbeitnehmer aus Polen als „Billigstarbeitskräfte“ zu Dumpinglöhnen ein. Diese werden nach unseren Informationen täglich aus Erfurt in Bussen „herangekarrt“ und bis zu 10 Stunden eingesetzt. Ver.di schätzt die Kosten des Streikbrechereinsatzes, wir rechnen mit täglichen Mehrkosten von über 80.000.—Euro in den 3 Lagerstandorten, als sehr hoch ein. Die Leiharbeitsfirmen verlangen pro Arbeitsstunde 19,02 € zzgl. Mehrwertsteuer. Die eingesetzten Leiharbeitnehmer erhalten nach Aussagen der Betroffenen jedoch nur 6,00 bis 6,50 Euro „auf die Hand“.

Ver.di-Sekretär Peter König stellt hierzu fest: „Wenn in dieser Tarifauseinandersetzung eine der Parteien ein Ende herbeiführen kann, dann ist es die EDEKA und ihre Verantwortlichen, in dem sie Verantwortung für Ihre Beschäftigten übernehmen und ein verhandlungsfähiges Angebot unterbreiten anstatt auch noch Leiharbeitnehmer aus Polen auszubeuten“.

ver.di bestreikt EDEKA (17.05.13) Gochsheim. Der Tarifkonflikt im Großhandel droht zu eskalieren, legen die Arbeitgeber nicht bald ein verhandlungsfähiges Angebot vor. Seit Donnerstag 0 Uhr streiken die Beschäftigten des EDEKA- Auslieferungslager Gochsheim für eine Lohnerhöhung von 6,5%, jedoch mindestens 140 Euro. Den Streik wollen die Mitarbeiter bis Montag ununterbrochen fortsetzen!

Laut Betriebsratsvorsitzenden Klaus Michl legte die Nachtschicht exakt um 0 Uhr die Arbeit nieder. Schichtende sei normalerweise 2 Uhr. Seither geht nichts mehr in der Kommissionierung. Die LKW, die von Gochsheim aus ganz Nordbayern mit Frischeprodukten wie Gemüse, Obst und Milch beliefern können nicht beladen werden. Streikleiter Peter König bittet die Kunden um Verständnis, wenn bei EDEKA über Pfingsten Regale leer bleiben.

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