Ein Herz für die Putzfrauen

12. Mai 2012

Sand will bei Vergabe von Reinigungsarbeiten auf Preisdrückerei achten

Sand (mcs-Haßfurter Tagblatt)

Bernhard Ruß, Bürgermeister von Sand, hat als Gastgeber der 1. Mai DGB-Kundgebung eine "Humanisierung der Arbeitswelt" gefordert und sieht damit auch die Kommunen als Arbeitgeber in der Pflicht: Die Gemeinde Sand will in ihrer Ratssitzung am kommenden Dienstag hierzu einen Schritt mit Signalwirkung tun: Die Räte stellen ihre bisherige Vergabe der Reinigungsdienste für die öffentlichen Gebäude auf den Prüfstand. "Die Firmen unterbieten sich hier gegenseitig - und das wird letzten Endes auf dem Rücken der Frauen, die putzen, ausgetragen", hat Ruß (SPD) beobachtet.

An dieser Problematik im Niedriglohnsektor dürfe die Gemeinde nicht vorbeischauen, hob der Bürgermeister auf HT-Anfrage hervor, auch deshalb, weil das Ergebnis der Reinigungsarbeiten bisweilen zu wünschen übrig lässt. Die Schere zwischen der angebotenen und der erbrachten Leistung klaffe immer weiter auseinander, drückt es Ruß aus. Er spricht davon, dass seine Räte kostenbewusst sind, sich aber auch ihrer sozialen Verantwortung stellen werden. Ein saubereres Rathaus und glücklichere Putzfrauen müssen also kein Widerspruch, sie könnten vielmehr das Ergebnis derselben politischen Entscheidung sein.

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