Ein außergewöhnliches Völkchen zeigt Leidenschaft und Hingabe Beim Fest- und Ehrenabend im Goger-Saal ehrte das Organisationskomitee des Sander Altmain-Weinfests seine langjährigen Mitglieder
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„25 Jahre sind eine lange, ereignisreiche Zeit, die wir heute etwas zurück in die Erinnerung rufen wollen“, sagte Vorsitzender Roland Mahr zu Beginn des Fest- und Ehrenabends des Altmain-Weinfest-Organisationskomitees anlässlich 25 Jahre Altman-Weinfest Sand.
Zusammen mit der Übergabe der Weinprinzessinnen-Krone fand die Veranstaltung im Romantiksaal des Hotel Goger statt. Während Lisa Sünkel durch das Programm führte, übernahm das „Scharfe Blech“ die musikalische Umrahmung. Der Festabend wurde aufgelockert durch eine Episode, die Hugo Ackermann aus dem Sander Mundart-Büchlein „Öpfelmoost“ vorlas und einen Auftritt der Büttenredner „Lupper und Babbo“ aus Oberschwappach.
„War das hiesige Weinbaugebiet früher nur ein Außenseiter, so sind wir durch den Zusammenschluss zum Abt-Degen-Weintal, durch die bisherige Weinprinzessin Isabel Bergmann, durch die großen Weinfeste in Zeil und Sand und nicht zuletzt durch die hier erzeugten, oftmals prämierten Weine inzwischen im Fränkischen Weinbauverband angekommen“, führte der Vorsitzende des Sander Weinfest-Organisationskomitees, Roland Mahr, aus.
Im Dialog mit Moderatorin Lisa Sünkel blickten die amtierenden Organisationsvorsitzenden Roland Mahr und Ernst Albert zusammen mit Günther Schneider, dem Gründungspräsidenten des Komitees, auf die Entwicklung des Festes zurück, das sich zum heutzutage überregional bedeutsamen Event mauserte.
In Zusammenarbeit mit dem damaligen Bürgermeister Franz Blasl war Günther Schneider Initiator dafür, dass das Sander Weinfest ein Jahr nach der 850-Jahrfeier der Gemeinde aus der Taufe gehoben wurde. Anfang 1990 bildeten über 20 Ortsvereine vor dem Hintergrund, dass statt der vielen kleinen Vereinsfeste ein großes Fest durchgezogen werden sollte, eine bis heute anhaltende Gemeinschaft. Wie sich Schneider erinnerte, standen die Verantwortlichen anfangs vor der Frage, ob sie das Fest in einem Festzelt oder als „Open-Air“-Veranstaltung durchführen sollten. Sie entschieden sich für das Zweite und prompt war das erste Sander Altmain-Weinfest im Jahr 1990 verregnet. Dennoch habe sich das Fest unter freiem Himmel bewährt. „Wenn bei miesem Wetter anderswo der Festplatz schon leer ist, sind die Leute bei uns in Sand noch immer dabei tüchtig zu feiern“, so Roland Mahr.
Aus kleinsten Anfängen heraus habe sich das Altmain-Weinfest immer weiter entwickelt. Bestes Beispiel dafür sei, dass in den Anfangsjahren nur sechs Weinsorten angeboten wurden, während der Gast heute aus 38 Sorten wählen kann. Zu den Unterschieden zwischen damals und heute gehöre auch das jährlich mit bekannten Gruppen gespickte Musikprogramm, das bei freiem Eintritt einmalig sei. Dass das WM-Finale im Jahr 2014 auf einer LED-Großleinwand am Festplatz zu sehen war, sei ein spezieller Höhepunkte gewesen. Groß-Feuerwerk, Laser-Show, Sicherheit, Versorgung der Besucher und Kinderbetreuung erforderten ein Übermaß an Vorbereitung und Organisation, so die Vorsitzenden.
Gut an das erste Weinfest, das er in seiner Eigenschaft als Bürgermeister eröffnen durfte, erinnerte sich Bernhard Ruß. Es habe geregnet, er sei total durchnässt gewesen, wohl auch nicht mehr gerade der Taktfesteste, so dass er sich einen Tadel durch seine Mutter eingehandelt habe. „Ich sagte ihr: Als Bürgermeister muss ich bei den Leuten sein. Das Schöne an unserem Sand ist halt, dass sich hier immer was tut“, so Ruß. Stellvertretender Landrat Michel Ziegler bezeichnete die Weinfeste in Sand und Zeil als Aushängeschilder der Region. Sie seien die besten Werbeträger für das Abt-Degen-Weintal. Die Sander seien darüber hinaus ein „außergewöhnliches Völkchen“, denn was sie in ihrer Gemeinschaft immer wieder auf die Beine stellen, verdiene Anerkennung.
Die Fränkische Weinkönigin Christin Ungemach freute sich, dass sie das Abt-Degen-Weintal als Teil des fränkischen Weinlandes und schöne Kulturlandschaft kennenlernen durfte. Sie habe das Sander Altmain-Weinfest als ein großartiges Event miterleben dürfen und die Leidenschaft und Hingabe gespürt, mit der die ortsansässigen Winzer ihre Weine zu prämierten Produkten ausbauen.
Pfarrer Michael Erhart stellte heraus: „Begegnung schafft Leben. Dieser Spruch trifft auf das Altmain-Weinfest in Sand zu, das einen eigenen Charakter hat. Ich denke da zum Beispiel an den Gottesdienst auf dem Festplatz am Weinfest-Sonntag, der inzwischen zu einer festen Einrichtung geworden ist. Man sieht, dass sich Zusammenarbeit lohnt.“
Roger Nüßlein (Zeil) betonte als Vertreter des Abt-Degen-Weintales, dass jeder Winzerort in der Region seine Stärken hat. Man habe sich jedoch zusammengetan, um gemeinschaftlich noch stärker nach Außen zu wirken und Gäste sowie das Fachpublikum auf die hiesige Weinbauregion aufmerksam zu machen. Neidlos erkannte Nüßlein an: „Was in Sand mit dem Altmain-Weinfest, den Heckenwirtschaften und Hofschoppenfesten über die Bühne geht, sind absolute Pluspunkte für das Abt-Degen-Weintal.“