Frauenhaus: Die Plätze reichen nicht aus

02. April 2015

Frauenhaus (PDF, 45 kB)

Zeil:-Die Plätze in den Frauenhäusern in der Region reichen nicht aus. Wie Kreisrat Paul Hümmer bei einem Besuch der Sprechstunde der SPD-Landtagsabgeordneten Kathi Petersen (Schweinfurt) erfuhr, ist das Frauenhaus Schweinfurt zudem unterfinanziert.

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Kathi Petersen fasste die aktuelle Situation zusammen:

Für ganz Unterfranken stehen nur vier Häuser mit 34 Plätzen für misshandelte und von Gewalt bedrohte Frauen mit Kindern zur Verfügung, und das bei einer Einwohnerzahl von mehr als 1,3 Millionen. 2013-neuere Zahlen lägen nicht vor –mussten Petersen zufolge die unterfränkischen Frauenhäuser 470 Frauen abweisen. Das sind viel zu wenig Plätze, waren sich Petersen und Hümmer einig, Nach einer Empfehlung der EU sollte pro 7500 Einwohner ein Frauenhausplatz zur Verfügung stehen. Demnach müsste es in Unterfranken statt der nur 34 Plätze mehr als 140 geben.

Wie die Landtagsabgeordnete ausführte, hat jede dritte Frau schon einmal Gewalt am eigenen Leib erfahren. Gewalt gegen Frauen ist kein Einzelphänomen und auch keine Privatsache. Die Finanzierung der Frauenhäuser ist völlig unzureichend, so Petersen. Gerade mal 930 000 Euro gebe das wirtschaftlich starke Bayern für die Zufluchtsorte für physische und psychisch misshandelte Frauen aus. Damit sei Bayern Schlusslicht, den anderen großen Flächenstaaten seien Frauen mehr wert. Zudem sei keines der unterfränkischen Frauenhäuser barrierefrei. Die SPD fordert einen Rechtsanspruch auf einen Frauenhausplatz, denn nur so wird verlässliche, bedarfsgerechte Ausbau stattfinden, sagte Petersen.

Sie fordert eine Kultur des Hinsehens sowie eine verlässliche und bedarfsgerechte Finanzierung. Benötigt werde ebenfalls dringend mehr Personal für die Arbeit mit schwer belasteten Kindern. Ich will mich für eine bessere Förderung durch den Landkreis einsetzen, betonte Kreisrat Paul Hümmer.

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