Gedenken an die Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ am Sander Geschwister Scholl Ring

Auf dem Bild von links nach rechts: Paul Hümmer, Heike Scheuring, Christian Schütz, Winfried Schütz, Matthias Naumann, Matthias Zink und Bernhard Ruß.
Foto: Bastian Hümmer

22. Februar 2023

Durch einstimmigen Gemeinderatsbeschluss wurde die große Ringstraße im Neubaugebiet „Pfarrsetz„ den Widerstandskämpfern Sophie und Hans Scholl und ihren Freunden von der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ gewidmet. Ihre Verhaftung und Ermordung fand am 22. Februar 1943 vor 80 Jahren statt, in Gedenkfeiern wurde Ihrer an vielen Orten gedacht. In der Gemeinde Sand gedachte auf Anregung von Matthias Zink, die Vorstandschaft des SPD-Ortsvereins, mit Bürgermeister Bernhard Ruß, den Namensgebern der großen Ringstraße in einer Zusammenkunft unter dem Straßenschild der Geschwister-Scholl-Ring.

„Als Deutschland in Lüge, Gewalt und Verbrechen versank, wagten Münchner Studenten ihr Leben. Die Flugblätter der „Weißen Rose“ riefen Anfang 1943 zum Widerstand auf - vergeblich. Sophie und Hans Scholl und ihre Freunde wurden verraten und vom Nazi-Regime ermordet. „So der Text zur Person Sophie Scholl auf der Weltausstellung Expo im Deutschen Pavillon in Hannover, erläuterte Paul Hümmer. Die Geschwister Scholl und viele andere hätten über alle Zeiten hinweg ein Zeichen gesetzt, dass jeder einzelnen Verantwortung für das trägt, was in der Gesellschaft geschieht. Damals wie heute sei Mut auch zum Widerspruch gefordert. Das faschistische Naziregime und ihre Helfer verfolgten die politische Opposition in Deutschland von 1933 bis 1945 in brutalster Weise. Sie ermordeten mehr als 130.000 Deutsche wegen ihrer politischen Überzeugungen, inhaftierten einige Hunderttausende in Konzentrationslagern, Zuchthäusern und Gefängnissen. Befahlen mehr als eine Million Menschen zu Verhören durch die Gestapo. Daran haben Politikerinnen und Politiker aller demokratischen Parteien auf Gedenkveranstaltungen erinnert, führte Bürgermeister Bernhard Ruß in seiner Laudatio unter anderen aus. Vorsitzender Paul Hümmer verlas bei der Zusammenkunft einige Texte aus den Flugblättern der Gruppe „Weiße Rose„. In einer der letzten Flugblätter der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ vor ihrer Verhaftung (im Februar 1943) schrieb die Gruppe unter anderen:

„Aufruf an alle Deutsche!“

„Der imerialistische Machtgedanke muss, von welcher Seite er kommen möge, für alle Zeit unschädlich gemacht werden. Ein einseitiger preussischer Militarismus darf nie mehr zur Macht gelangen. Nur in großzügiger Zusammenarbeit der europäischen Völker kann der Boden geschaffen werden, auf welchen ein neuer Aufbau möglich sein wird... Die Arbeiterschaft muss durch einen vernünftigen Sozialismus aus ihrem Zustand niedrigster Sklaverei befreit werden. Das Truggebilde der autarken Wirtschaft muss in Europa verschwinden. Jedes Volk, jeder Einzelne hat ein Recht auf die Güter der Welt!„Der bessere Teil des Volkes kämpft auf unserer Seite. Besonders beeindruckt hat mich der Schlussappell in diesem Flugblatt, „Zerreißt den Mantel der Gleichgültigkeit, den Ihr um Euer Herz gelegt! Entscheidet Euch, eh’ es zu spät ist!„ so Paul Hümmer. Der Sprecher der SPD im Gemeinderat Bastian Hümmer regte an, unter den Straßenschildern die Persönlichkeiten gewidmet wurden, jeweils eine Hinweistafel mit Grunddaten zur Person anzubringen. Ich denke dies wäre auf der einen Seite eine stete Erinnerung an die Geehrten und auch ein kleines Stück Geschichtsbeschreibung, so SPD Sprecher Bastian Hümmer.

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