Gemeinderat befasst sich mit der aktuellen Situation in den verschiedenen Sander Bildungseinrichtungen

05. Februar 2016

In der Gemeinderatssitzung in Sand informierte Bürgermeister Bernhard Ruß über die aktuelle Situation der Bedarfsplanung der Bildungseinrichtungen Kindergarten und Schule in Sand. Besonders ging Ruß auf die Entwicklungen im Kindergartenbereich ein, wobei er feststellte, dass sich bei der Nachfrage nach Kindergartenplätzen gleich in doppelter Beziehung eine Trendwende abzeichnet.Wie das Gemeindeoberhaupt ausführte, hat sich in den Jahren 2007 bis 2012 die Zahl der Kinder im Kindergartenalter auf einem niedrigen Niveau zwischen 20 und 24 Buben und Mädchen pro Jahrgang bewegt. Im Jahr 2012 sei sogar über die Schließung einer Gruppe nachgedacht worden, doch ein Jahr später kam die Kehrtwende mit 30 Kindern sowie 2014 und 2015 mit jeweils 27 Kindern pro Jahrgang.

Die Anzahl hat sich somit auf einem höheren Niveau stabilisiert als ursprünglich angenommen. Besonders die Nachfrage nach Krippenplätzen habe deutlich zugenommen. Bei den derzeit laufenden Anmeldungen für das kommende Kindergartenjahr 2016/17 sei nach den bereits vorliegenden Zahlen ein deutlich höherer Bedarf an Krippenplätzen für Kinder im Alter von bis zu drei Jahren zu erwarten. Der Caritas-Kindergartenverein als Träger der Einrichtung müsse zusammen mit der Gemeinde darauf reagieren.

In einer gemeinsamen Sitzung der Vertreter der Kirchen- und Gemeindeverwaltung sowie des Vorstands des Trägervereins und der Leiterinnen der beiden Kindergärten wurde die aktuelle Situation und die Entwicklung der kommenden Jahre besprochen. Die Beteiligten sahen unabhängig von den noch im Februar zu erwartenden Anmeldungen den Bedarf einer weiteren Kinderkrippe. Bei den Gesprächen habe sich heraus kristallisiert, dass eine weitere Krippe mit geringem Aufwand in einem der bestehenden Gruppenräume im Kindergarten St. Nikolaus eingerichtet werden kann. Die bisher dort untergebrachte Gruppe könnte vorübergehend in den Turnraum im Obergeschoss umziehen.

Für eine dauerhafte bauliche Erweiterungslösung reichen nach den Worten des Bürgermeisters die räumlichen Kapazitäten im Gebäude und in den Freiflächen des Kindergartens St. Nikolaus nicht aus. Möglich wäre eine Erweiterung im Kindergarten St. Martin. Beim Bau im Jahr 1996 sei dort der eventuelle Anbau eines weiteren Gruppenraumes mit berücksichtigt worden.

Der Bedarf an Kindergartenplätzen hängt laut Ruß von der weiteren Erschließung von Baugebieten ab. In diesem Jahr erfolgt die Resterschließung der „Unteren Länge“ mit 35 Bauplätzen. 14 davon wurden bereits oder werden derzeit von der Gemeinde in erster Linie an junge Familien verkauft. Für diese Bauplätze bestehe eine Bauverpflichtung von zwei Jahren. Zudem werden im geplanten Baugebiet „Zehentwörth II“ neun Bauplätze von einem Investor erschlossen. Auch diese Bauplätze würden an junge Familien verkauft und in nächster Zeit bebaut.

Ruß führte weiter aus, dass die Gemeindeverwaltung im ständigen Kontakt mit den Nachbarkommunen ist, so dass die Platzangebote auch in den Nachbargemeinden mit einbezogen werden könnten. Somit sei gewährleistet, dass Eltern für ihr Kind in Sand oder der unmittelbaren Umgebung einen Betreuungsplatz bekommen. Das grundsätzliche Ziel sei jedoch, das jedem Sander Kind ein Kindergartenplatz in Sand angeboten werden kann. Das zur Verfügung stehende Bauland wird laut Bürgermeister Ruß in kurzer Zeit verbraucht sein. Im Flächennutzungsplan sind jedoch weitere Baugebiete ausgewiesen, die erschlossen werden könnten. Diese Überlegungen müssen schon jetzt bei der Ermittlung der Kindergartenplätze für die Zukunft mit einbezogen werden.

Auf die Grundschule eingehend führte Bernhard Ruß an, dass derzeit 114 Kinder in Sand die Klassen 1 bis 4 besuchen. 93 Buben und Mädchen, davon 63 aus Sand, besuchen den Ganztageszug, 21 (alle aus Sand) die Regelklasse. Die Ganztagesschüler werden komplett in Sand unterrichtet, dazu kommt eine 4. Regelklasse. Insgesamt besuchen 84 Kinder aus Sand die Schule im Ort, 33 kleine Sander werden in Zeil unterrichtet.

Wie die Stadt Zeil, so bietet auch Sand neben einer umfangreichen Mittagsbetreuung die Betreuung in einer offenen Ganztagesbetreuung an. Diese Möglichkeit wird von 33 Kindern genutzt (davon fünf aus Zeil). Das Angebot umfasst neben dem Mittagessen eine Betreuung in der Freizeit sowie die Hausaufgabenbetreuung. Für diese Aufgabe werden zwei Personen eingesetzt. Das Mittagessen in der Schule in Sand nehmen 126 Kinder ein. Die Kinder essen in drei Schichten. Vier Betreuerinnen für die Ganztagesklassen und zwei Erzieherinnen für die offene Mittagsbetreuung kümmern sich darum. Dazu kommt eine Kraft, die das Mittagessen zubereitet und das Geschirr spült. Insgesamt umfasst das Personal für die Mittagsbetreuung sieben Personen. Dazu kommt eine Praktikantin für beide Bereiche. Darüber hinaus unterrichten Honorarkräfte in den Ganztagesklassen.

In die Mittelschule (Klasse 5 bis 9) gehen an drei verschiedenen Standorten 49 Schüler aus Sand. Die 30 Ganztagesschüler werden in Zeil unterrichtet, 14 Regelschüler in Eltmann und weitere fünf in Trossenfurt.

Im Sander Gemeinderat kurz notiert

Baugebiet: Bürgermeister Bernhard Ruß informierte den Rat, dass derzeit die weitere Erschließung des Baugebietes „Untere Länge“ im Gange ist. In diesem Zusammenhang erwähnte er auch die beantragte Versetzung des Ortschildes an der Staatsstraße 2277 in Richtung Knetzgau. Man sei dabei, eine Lösung zu finden. Bauanträge: Das gemeindliche Einvernehmen wurde folgenden Bauanträgen bzw. Bauvoranfragen erteilt: Bauantrag von Manuel Baunacher, Obere Länge 4, auf Errichtung eines Einfamilienwohnhauses mit Carport auf dem Grundstück „Obere Länge 2“, Fl. Nr. 2301/4; Bauantrag der Eheleute Christian und Petra Mantel, Gartenstraße 9, auf Dachänderungen am bestehenden Wohnhaus und der Garage, Fl. Nr. 202/17; Bauantrag von Edgar Krines, Johannissteig 17, auf Aufbau von 2 Dachgauben und Errichtung einer Giebelwand am bestehenden Wohnhaus, Fl. Nr. 1506/3; Bauvoranfrage von Christian Michl, Wörth 17, auf Abriss des bestehenden Garagengebäudes und Neubau eines zusätzlichen Wohnhauses mit Doppelgarage, Fl. Nr. 217 sowie dem Tekturantrag der Eheleute Manfred und Simone Brech, Zeiler Str. 38, auf Änderung des Balkons und der Zugangstreppe.

Verkehrsüberwachung: Eine Mitteilung betraf die geplante Verkehrsüberwachung in einer Gemeinschaftsaufgabe von fünf Kommunen inklusive Sand. Das Landratsamt hat dafür „Grünes Licht“ in Aussicht gestellt. Die federführende Gemeinde Knetzgau werde die weiteren Schritte ausarbeiten.

Asyl: Zur Unterbringung von Asylbewerbern führte Ruß aus, dass von den in den unteren Räumen der Turnhalle untergebrachten Asylbewerben sechs eine Wohnung in Sand beziehen werden. Die übrigen elf werden in Wohnungen in anderen Kommunen des Landkreises untergebracht. Da derzeit keine Neuzugänge vorgesehen sind, werden somit ab kommenden Freitag keine Asylbewerber mehr in der Turnhalle sein. Als Notaufnahme werde man die Halle aber weiterhin vorhalten.

Von unserem Mitarbeiter Alfons Beuerlein

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