Glyphosat auf Flächen der Gemeinde

24. März 2018

Mehrheit aus CSU und Freie Wählern verhindert Glyphosatverzicht auf Flächen der Gemeinde Sand

Die SPD-Gemeinderäte haben im Gemeinderat beantragt, dass die Gemeinde kein Glyphosat oder gleichartige Herbizide auf ihren Flächen verwendet und in neu abschließenden Pachtverträgen ein entsprechendes Verbot festschreibt. Leider fand dieser Antrag in der Gemeinderatssitzung im Februar keine Mehrheit. Die Ablehnung des Antrages ist auch deshalb sehr enttäuschend, weil ein inhaltsgleicher Antrag der SPD im Kreistag angenommen wurde.

Der Kern des Beschlußantrages lautete:

Die Gemeinde Sand verzichtet bei allen Flächen in seiner Bewirtschaftung auf den Einsatz von Mitteln mit dem Wirkstoff Glyphosat oder gleichartigen Mitteln (Herbizide - Unkrautbekämpfungsmittel sind Substanzen, die störende Pflanzen abtöten sollen).

Unternehmen, Gruppen und Personen die Aufträge der Gemeinde Sand zur Pflege von Grün-, Sport- und Verkehrsflächen erhalten, werden per Vertrag auf einen Glyphosatverzicht vertraglich verpflichtet. Beim Neuabschluss bzw. bei der Verlängerung von Pachtverträgen für Flächen wird die Vorgabe zugrunde gelegt, dass der Pächter auf den Einsatz von glyphosathaltigen Mitteln oder gleichartigen Mitteln verzichtet.

Unsere Grünflächen sollen schön und giftfrei sein.

Für uns ist so wenig, wie möglich Chemieeinsatz auf den Flächen die beste Lösung. Auf öffentlichen Flächen der Gemeinde muss kein Glyphosat und andere Chemie ausgebracht werden. Die Kommunen haben auch die Verantwortung für eine intakte Natur, dazu gehört eine Vorbildfunktion. Diese Vorbildfunktion sollte auch darin bestehen, kein Glyphosat auf gemeindlichen Flächen zuzulassen.

Kann Glyphosat Schäden in der Natur anrichten?

Als Totalherbizid tötet Glyphosat jede nicht gentechnisch veränderte Pflanze. Nicht zuletzt wird Glyphosat als eine der maßgeblichen Ursachen für das weltweit zu beobachtende Amphibiensterben angesehen. Die negativen Auswirkungen des meist eingesetzten Ackergiftes auf die Ackerflora und Ackerfauna sind fatal. Die biologische Vielfalt nimmt mit dem Einsatz von Glyphosat mehr und mehr ab. So werden Würmer und Bodenbakterien dezimiert und wichtige Funktionen eines gesunden Bodens gehen damit verloren. Weniger Wildpflanzen auf und neben den Ackerflächen bieten weniger Lebensraum für Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten, die im Ökosystem eine wichtige Rolle spielen. Selbst die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) fordert Pflügen statt Pflanzen totspritzen.

Schade, sehr schade, dass der Antrag auf einen Glyphosatverzicht im Sander Gemeinderat keine Mehrheit fand.

SPD-Gemeinderatsfraktion

3. Bürgermeister Paul Hümmer, Klaus Holland, Roland Mahr, Bastian Hümmer

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