Mit Bürgermeister a.D. Bernhard Ruß wird ein Sozialdemokrat Altbürgermeister

19. Oktober 2023

Großer Bahnhof für ehemaligen Bürgermeister Bernhard Ruß

Einen sprichwörtlich großen Bahnhof gab es für den ehemaligen Sander Bürgermeister Bernhard Ruß (SPD) am Sonntag. Mit rund 150 geladenen Gästen aus seiner Familie, den Mitarbeitern der Gemeinde, den Sander Vereinen, dem Gemeinderat und weiteren Weggefährten feierte die Gemeinde Sand im Romantiksaal des Hotel Goger die offizielle Verabschiedung des langjährigen Gemeindeoberhaupts. Das "Scharfe Blech", eine Abordnung des Blasorchesters Sand, sorgte dabei für die musikalische Umrahmung.

Große Freude war bei Bernhard Ruß über das Kommen von Altlandrat Rudolf Handwerker und der Bezirkstags-Vizepräsidentin Eva Maria Linsenbreder.

Altbürgermeister Bernhard Ruß stellt am Schluß der Veranstaltung in seiner Ansprache heraus: Politik muss für die Bürgerschaft erklärbar/nachvollziehbar sein. Es freue ihn, das es ihm gelungen ist dazu beizutragen, dass die Vereine funktionieren. Ein Bürgermeister braucht Mut zu Entscheidungen, damit die Kunst der Verwaltung, Geist und Buchstuben des Gesetzes unter einen Hut zu bringen. Die Würze der Demokratie ist der Diskurs untereinander, im Gremium und in der Bürgerschaft. Da wäre mein großer Wunsch, dass man den bisherigen offenen Weg bei den Gemeindenachrichten weitergeht und nicht einschränkt.

Höchster Auszeichnung der Caritas für Bernhard Ruß Eine weitere Ehre kam Bernhard Ruß durch den Domkapitular Clemens Bieber, dem Leiter der Hauptabteilung "Soziale und caritative Dienste" im Bischöflichen Ordinariat und Vorsitzenden des Caritasverbandes für die Diözese Würzburg e.V., zuteil. Für sein langjähriges Engagement verlieh Bieber die höchste Auszeichnung der Caritas, nämlich das Caritas-Kreuz in Gold, an den Kommunalpolitiker. Binder stellte heraus, dass Ruß versucht hat die Menschen zu animieren mitzudenken. Ein Gespür dafür zu haben, die Bürgerinnen und Bürgern zu bürgerschaftlichen Engagement hinzuführen. Binder forderte eine solidarische Gesellschaft, mit der Aufforderung an den FDP Finanzminister die Kürzungen in sozialen Bereich zurückzunehmen.

Auszug Pressbericht: Mit einer besonderen Überraschung wartete der jetzige Bürgermeister Jörg Kümmel (FSB) auf. In Anerkennung und Würdigung seiner großen Verdienste als Erster Bürgermeister der Gemeinde Sand in der Zeit vom 1. Juli 1993 bis 30. Juni 2023 verlieh Kümmel seinem Amtsvorgänger Bernhard Ruß die Ehrenbezeichnung "Altbürgermeister". Dies hatte auf Vorschlag der Verwaltung zuvor der Gemeinderat in seiner nichtöffentlichen Sitzung am 19. September beschlossen. "Blickt man zurück und sieht die in diesen 30 Jahren vollbrachten Leistungen, so hast Du maßgeblich daran mitgewirkt, Sand als Wohnortgemeinde attraktiv zu machen", sagte Bürgermeister Jörg Kümmel und führte die Sanierung des Schulgebäudes, den Neubau des Kindergartens „St. Martin“, die Neuschaffung der Kinderkrippe und die Erschließung der Baugebiete als Beispiele an. Außerdem habe Ruß mit der Umgestaltung der Ortsmitte und der Steigerwaldstraße, des Kriegerdenkmals und des alten Friedhofes die Gemeinde optisch und konzeptionell neu ausgerichtet und mit dem gemeinsamen Bau der Gemeinschaftskläranlage mit Zeil sowie dem Beginn der Sanierung des Kanalnetzes wesentliche Entscheidungen für Sand getroffen. Vor seinen 30 Jahren als Bürgermeister war Bernhard Ruß bereits von 1984 bis 1991 Gemeinderatsmitglied in Sand. Voraussichtlich bis zur nächsten Kommunalwahl im Jahre 2026 hat der Sander noch seinen Sitz im Kreistag inne, den er dann ebenfalls 30 Jahre bekleidete. In den Jahren von 2008 bis 2014 war er zudem ein weiterer Stellvertreter des damaligen Landrates Rudi Handwerker, über dessen Besuch sich Ruß bei dem Festakt besonders freute. Mit der kommenden Bezirkstagswahl geht auch das fünfzehnjährige Wirken von Bernhard Ruß als Bezirksrat zu Ende. Landrat Wilhelm Schneider würdigte ebenfalls die Verdienste von Bernhard Ruß als dienstältesten Bürgermeister des Landkreises. "Wenn man "Bernhard Ruß, Sand am Main" bei Google eingibt, erscheinen nach 0,38 Sekunden 552.000 Ergebnisse", so Schneider. Als wichtigen, persönlichen Wegbegleiter bezeichnete Zeils Bürgermeister Thomas Stadelmann seinen ehemaligen Amtskollegen. Aidhausens Bürgermeister Dieter Möhring hatte in seiner Eigenschaft als Kreisvorsitzender des Bayerischen Gemeindetages einen lustigen Spruch parat: "Wenn Du uns mal vermisst, denke daran, wie sehr wir Dir manchmal auf die Nerven gegangen sind". Pastoralreferent Norbert Zettelmeier lobte Ruß' kirchliches Engagement und erinnerte an einen denkwürdigen Tag während der diesjährigen Vierzehnheiligen-Wallfahrt, bei dessen Abmarsch am Abend des 30. Juni Bernhard Ruß offiziell noch Bürgermeister war. Kurz nach Mitternacht stimmten die Musiker der Wallfahrt das traditionelle Lied "Die Sander Wieberla" an und bescherten damit dem ausscheidenden Bürgermeister eine Überraschung. Grußworte sprachen auch die SPD-Bundestagsabgeordnete und Staatssekretärin Sabine Dittmar sowie Julius Schneider als Vertreter der 58 Sander Ortsvereine. Stehts ein offenes Ohr für die Beschäftigten bescheinigten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinde Sand ihrem alten Chef. Die Personalrätinnen Sonja Sandner, Margit Mahr und Kerstin Deschner überreichten als Abschiedsgeschenk einen Feuerkorb mit dem Sander Wappen und einer persönlichen Widmung. Im Geheimen geprobt, präsentierten die Angestellten unter der Leitung von Geschäftsleiter Matthias Zink, einen musikalischen Leckerbissen. Mit der Melodie des Hits "Wir sagen Dankeschön" von den Flippers und einem dazu selbst geschriebenen Text, sprachen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihr persönliches Dankeschön an Bernhard Ruß aus. "Gott schütze unser schönes Sand am Main", mit diesen Worten verabschiedete sich Bernhard Ruß und die Gäste von ihm mit einem stehenden Applaus. Zuvor dankte der 69-Jährige für seine insgesamt fünfmalige Wahl zum Bürgermeister und nicht zuletzt seiner Ehefrau Renate, die ihn all die Jahre unterstützte und dafür ihren eigenen Beruf als Erzieherin aufgegeben hatte. In Bezug auf die Altbürgermeister-Würde sagte Ruß augenzwinkernd: "Ich hoffe, dass nicht der Altersstarrsinn hinzu kommt". Quelle Gemeinde Sand / Christian Licha / Fotos Heike Scheuring

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