Im Restaurant La Fontana führte der SPD Ortsverein seine traditionelle Kaffeerunde zum Jahresauftakt durch. Nach dem Tenor der Besucher gelang den Veranstaltern eine kurzweilige, informative und unterhaltsame Veranstaltung. Begrüßt wurden die Gäste durch Ortsvereinsvorsitzenden Paul Hümmer, der auch einen kurzen Rückblick auf die letzte Bürgerversammlung gab. Ich habe diese als sehr inhaltsleer empfunden, auf die wichtigen und zukunftsweisenden Aufgaben, wie zum Beispiel Schaffung von neuen Wohnraum und Tagespflege wurde mit keinem Wort vom Bürgermeister Kümmel eingegangen, so Hümmer.
Anschließend ging er auf die aktuelle politische Diskussion ein. Vorsitzender Hümmer machte an Beispielen deutlich, dass die Lage im Land erheblich besser ist als die Gefühlslage es vermuten lässt. Noch nie gab es so eine hohe Beschäftigung im Land. Das heißt, Menschen sind in Arbeit und verdienen ihr Geld. Die Unternehmen geben Rekordergebnisse bekannt, die Reisebranche mit Flugreisen und Kreuzfahrtbuchen explodieren nahezu. Gleichzeitig jammern aber die Unternehmensverbände, so Hümmer.
Die CSU hat insgesamt bislang 39 Jahre das Bundeslandwirtschaftsministerium innegehabt,das Landwirtschaftsministerium in Bayern immer. Wenn sie nun alles kritisiert, kritisiert sie auch ihre eigene Arbeit aus der Vergangenheit. Das kann man tun. Wenn aber der CSU-Bezirksvorsitzende MdL Vogel vom „Krieg gegen die Bauern“ spricht, ist dies unanständig und demokratiezerstörend, so Hümmer.
Nachdem sich die Gäste und Redner nun mit den leckeren, selbstgemachten Kuchen und Torten gestärkt hatten, ging es mit dem Sprecher der Gemeinderatsfraktion Bastian Hümmer weiter, der einen kurzen Rückblick auf die Bürgermeisterwahl gab, um sich anschließend beim langjährigen, ehemaligen Gemeinderatsmitglied Paul Hümmer für seine engagierte Arbeit zu bedanken.
Danach wurden die Gäste noch in Kürze über den Bildstock in der Pfarrgasse, der nach der Entscheidung der Mehrheit in verkümmerter Optik bleiben soll, der geplanten Verkehrsführung in der Pfarr-/Nikolausgasse, die Gestaltung des Ziehbrunnens, die Kanalsanierung in der Hauptstraße, die Fahrradüberquerung am Friedhof, die Fußgängerüberquerung beim Rewe, den Klimapakt, die kommunale Wärmeplanung und den aktuellen Stand bzw. Nichtstand eines Neubaugebietes und der Innenentwicklung informiert. Im Anschluss berichtete Heike Scheuring von ihren ersten Eindrücken der Gemeinderatsarbeit und ging dann auf die Themen Tagespflege, Seniorenbeauftragte, Gedenktafel für Pfarrer Strohmenger und die Nachbesetzung des Hausmeisterspostens von Gerald Rhein ein. Ihr ist es zudem wichtig, dass die Beschlüsse des Gemeinderats auch zügig umgesetzt werden sollen. Zum Ende ihrer Rede stellte sie den erschreckend hohen Prozentsatz der AFD in Sand bei der letzten Kommunalwahl dar, der sie sehr erschüttert hat.
Als letztes der Gemeinderatsmitglieder kam Matthias Naumann ans Rednerpult. Er berichtete aus seinem Amt im Rechnungsprüfungs- und im Campingplatzausschuss. Hier verdeutlichte er die Problematik, einen Spielplatz auf den Touristikcampingplatz mit Verbindung zum Wohngebiet „Untere Länge“ gegenüber den anderen Ausschussmitgliedern durchzusetzen. Mit unserem Vorschlag würde man die langjährige Forderung nach einem Spielplatz auf dem Campingplatz und dem Erfordernis nach einem öffentlichen Spielplatz im Baugebiet „Untere Länge“ unter einen Hut bekommen, so Naumann. Zu dem ging er auf die Themen der Digitalisierung am Campingplatz und die Restaurierung der Sanitäranlagen auf dem Touristikcampingplatz ein. Spannend bleibt es, wie es mit dem Wahlversprechen der Freien Sander Bürger und vom Bürgermeister Kümmel, einen Badestrand am Baggersee zu errichten, weitergeht. Weitere Punkte, bei denen die SPD-Fraktion am Ball bleiben will, sind die Modernisierung der Spielplätze, das Wiederbeleben des Jugendtreffs in den Jugendräumen und die Errichtung der Boule-/Bocciabahn. Zum Abschluss erklärte Naumann die Parksituation an der Schule und das daraus folgende Problem während der Bring- und Abholzeit der Schulkinder und hofft auf die Vernunft der Eltern, ihre Kinder nun auf dem Schotterplatz an der Bushaltestelle abzuholen.
Von den Teilnehmern kamen die Anregungen, den Bürgern inhaltsreichere Informationen und Berichte über die Gemeinderatsbeschlüsse zur Verfügung zu stellen. Der SPD gab man mit auf dem Weg die Maßnahmen der Ampelregierung klarer, nachvollziehbarer zu erläutern. Nachdem über das Bürgergeld oft diskutiert wurde, müsste man endlich mal über die hohen Einkommen der Superreichen diskutieren. Allein die Deutschen Aktiengesellschaften haben im vergangenen Jahr über 75.000.000.000 Euro an Dividenden ausbezahlt, 9 Prozent mehr als im Rekordjahr vorher. Diese Übereinkommen müsse man stärker an die Zukunftsaufgaben der Gesellschaft beteiligen, so ein Teilnehmer unter Applaus.
Auch wurden die knapp 20 Prozent der Sander angesprochen, die bei der letzten Landtagswahl einen rechtsradikalen AFD-Politiker wählten, den sie nicht kannten, der keinen Bezug zu Sand hat und nun sein Amt wegen krimineller Handlungen abgeben soll. So werden unsere Steuergelder zum Fenster hinausgeworfen und das schleichende Gift der Ausgrenzungen vermehrt sich, so eine Teilnehmerin.
In seinem Schlusswort wünschte sich Paul Hümmer, dass man in der Gesellschaft bei Diskussionen respektvoller miteinander umgeht. Er erinnerte daran, dass das Grundgesetz dieses Jahr 75 Jahre wird. Leider muss man sich um die Zukunft der zweiten deutschen Demokratie Sorgen machen. Die beste Verfassung die dieses Land je hatte, muss verteidigt werden und darf nicht niedergeredet oder sogar in Frage gestellt werden. Der mündige Bürger ist gefragt und darf nicht wegschauen nach dem Motto, ich werde schon durchkommen, der Rest ist mir egal, so Hümmer.