Position vom Landratskandidaten Bernhard Ruß und der SPD zum Steigerwald

14. Februar 2014

Um die Situation der Menschen im südlichen Landkreis zu verbessern, ist es von zentraler Bedeutung wie die Potenziale, die der Steigerwald zweifellos besitzt, genutzt werden können, ob als Naturraum, als Wirtschaftsraum oder als Kombination von beiden. Wie die Diskussion darüber von der Staatsregierung eingeleitet und weitergeführt wurde, ist allerdings ein Lehrbeispiel dafür, wie man ein solches Thema nicht angehen sollte.

Im Frühjahr 2007 wurde ohne jegliche Vorbereitung vor Ort vom bayerischen Umweltministerium die Ausweisung eines Nationalparks Steigerwald in den Raum gestellt. Die Lokalpolitiker vor Ort waren irritiert bis konsterniert. Sie haben aber versucht, die fachlich schwierige und emotional berührende Materie in den Griff zu bekommen. Noch im Juni 2007 waren sich Landrat Handwerker und die Bürgermeister aus dem Steigerwald einig, eine ökologische Studie in Auftrag zu geben. Landrat Handwerker wurde beauftragt, mit dem Bayerischen Umweltministerium die Übernahme der Kosten abzuklären. Anfang Oktober 2007 hatte der damalige Umweltminister Werner Schnappauf die Übernahme der Kosten von 25.000 Euro für eine Studie zugesagt.

Danach eskalierte die Situation. Befürworter und Gegner eines Nationalparks redeten nicht mehr miteinander, sondern mehr übereinander.

Die Diskussion bekam eine Eigendynamik, weil sie überfrachtet wurde von den Auswirkungen der Forstreform: - Zuständigkeiten der Forstämter wurden neu geregelt, die Kompetenzen der Außenstellen beschnitten. - Holz wurde in großem Stil nach Österreich verkauft. Die Einheimischen musste deutlich mehr für ihr Holz bezahlen. - Für den Waldmarathon in Zeil wollte die Forstverwaltung ein Nutzungsentgelt pro Teilnehmer für die Nutzung der Waldwege.

Den 2007 eingeschlagenen Weg halte ich nach wie vor für richtig. Erst muss das ökologische Potenzial des Steigerwalds mittels einer ergebnisoffenen Studie untersucht werden. Danach kann im Dialog mit der Bevölkerung vor Ort entschieden werden, welcher Weg für den Steigerwald der richtige ist. Es gibt dabei nicht nur schwarz und weiß, sondern auch Zwischentöne. Gar nichts zu machen und alles zu belassen, wie es ist, ist auch keine Lösung angesichts der demografischen Probleme im Steigerwald

Nicht nachvollziehbar ist der Standort für das Nachhaltigkeitszentrum in der Weinbaugemeinde Handthal im Landkreis Schweinfurt. Da hätte man das Zentrum auch in die Weinberge zwischen Zell und Sand bauen können. Ich kann nicht verstehen, dass sich die Steigerwälder so etwas haben gefallen lassen, wo es doch mit dem alten Forsthaus in Koppenwind durchaus Alternativen gegeben hätte.

Derzeit ist die Situation im Steigerwald eindeutig. Die CSU und die bayerische Staatsregierung lehnen einen Nationalpark ab. Ministerpräsident Horst Seehofer hat dies kürzlich bestätigt. Da die Bayerische Staatsregierung für die Ausweisung von Schutzgebieten zuständig ist, liegt es allein an ihr, ob sich etwas ändert oder nicht.

Störfeuer gibt es derzeit vom Bamberger CSU-Landrat Günter Denzler. Die lokalen CSU-Größen sollten lieber nach Bamberg fahren, um mit Denzler zu reden, damit im Steigerwald nicht unnötig Öl ins Feuer gegossen wird, anstatt in München Schau-Bilder mit dem Ministerpräsidenten produzieren zu lassen.

Teilen