„Sand hat derzeit Probleme, die andere gerne hätten“

31. Januar 2016

KaffeeRunde_2016

Flüchtlinge, in der Historie auch Botschafter für Veränderungen

Sand. Man kann nicht dankbar genug dafür sein, in einer Region der Welt zu leben, in der sich 70 Jahre Frieden, Wohlstand und eine weitgehend zivile Gesellschaft historisch einmalig vereinen, in der Nationalismus und Militarismus geächtet sind. Und doch ist der Krieg näher gerückt in diesem Jahr, über eine Million Flüchtlinge sind auch das ferne Echo des Tötens in Syrien, im Irak, in Afrika und anderswo auf der Welt. Flüchtlinge waren in der Historie immer auch Botschafter für Veränderungen. Dies umtreibt viele Bürgerinnen und Bürger auch mit Sorgen, ja sogar mit Ängsten. Zu Recht erwarten die Bürger neben dem „Wir schaffen das!“ auch einen Plan wie es gehen soll. Daran erinnerte der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Paul Hümmer bei der Begrüßung zur kommunalpolitischen Kaffeerunde in der Pizzeria La Fontana. In der gut besuchten Veranstaltung konnte Paul Hümmer neben Hauptreferenten Bürgermeister Bernhard Ruß auch die Gemeinderäte Klaus Holland, Roland Mahr und Bastian Hümmer begrüßen.

An Hand von einigen Beispielen machte Vorsitzender Hümmer deutlich, es ist gut das Sozialdemokraten an verantwortlicher Stelle gewählt wurden, im Bund, in Sand. Auf Bundesebene hob er die Einführung des flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohnes heraus. Was für ein Geschrei der CSU und der Arbeitgeberverbände im Vorfeld. Unternehmenspleiten und explodierende Verbraucherpreise waren Stichworte, nichts von alledem ist eingetreten. Das Gegenteil ist der Fall. Die sozialversicherungspflichtige Arbeit hat um 554 Stellen in Landkreis zugenommen und die geringfügige Beschäftigung hat abgenommen. Es bleibe dabei der Mindestlohn hat keine Arbeitsplätze gekostet und vielen Menschen ein Lohnplus gebracht, so Paul Hümmer.

„Die Gemeinde Sand hat derzeit Probleme, die andere gerne hätten“, begann 1. Bürgermeister Bernhard Ruß seine Ausführungen zur Gemeindepolitik in der Kommunalpolitischen Kaffeerunde der SPD-Sander Bürgerliste. Die Nachfrage nach Bauplätzen steige ebenso stetig wie die Nachfrage nach Kindergartenplätzen. Bei den Grundstücken, so Ruß, zeichne sich insofern eine Entspannung ab als in diesem Jahr die „Untere Länge“ mit 35 Bauplätzen – davon allerdings nur 14 in kommunaler Hand – und das Baugebiet „Zehentwörth II“ mit neun Bauplätzen erschlossen werden soll. Während für die Erstellung des Bebauungsplans Zehentwörth II noch bis zum 1. Februar die Beteiligung der Bürger und der Träger öffentlicher Belange laufe, seien derzeit die Arbeiten für die äußere Erschließung der Unteren Länge in Gange. Für die Erschließung der Unteren Länge werde derzeit die Ausschreibung erstellt. Ruß informierte in diesem Zusammenhang darüber, dass er einen Antrag an die Verkehrsbehörde beim Landratsamt auf Versetzen der Ortstafel in Richtung Knetzgau westlich des Kreisels stellen werde. „Eine solche Maßnahme würde zur Verkehrsberuhigung und zur Reduzierung des Lärms an der Ortseinfahrt beitragen. Zudem würde die Zu- und Abfahrt zu den gewerblich genutzten Grundstücken in der Unteren und Oberen Länge erleichtern. Außerdem wären die bautechnischen Anforderungen und damit die Kosten geringer.“

Bei der Nachfrage nach Kindergartenplätzen, informierte der Bürgermeister, zeichne sich eine Trendwende gleich in doppelter Beziehung ab: Die Zahl der Kinder hat sich auf einem höheren Niveau stabilisiert und die Nachfrage nach Krippenplätzen (Alter von 0 bis 3 Jahren) habe deutlich zugenommen. Habe man sich 2012 noch Gedanken über die Schließung einer Gruppe gemacht, so ergebe sich derzeit der Bedarf nach einer weiteren Kindergartengruppe. Gemeinde-, Kirchenverwaltung und Kindergartenleitung sind gerade dabei, die Weichen für die nächsten Jahre zu stellen. Zeitnah müsse über die Einrichtung einer zweiten Krippe entschieden werden. Bauliche Erweiterungen wären im Kindergarten St. Martin möglich. Dort sei bereits beim Bau 1996 der Anbau eines weiteren Gruppenraumes mit berücksichtigt worden. Zur weiteren Vorgehensweise erklärte Ruß, dass sich der Gemeinderat in seiner Sitzung am 3. Februar mit der Thematik beschäftigen werde. Im Februar laufe die Anmeldung für das Kindergartenjahr 2016/17. Danach solle eine Entscheidung getroffen werden in welcher Richtung die Erweiterung der beiden Kindergärten erfolgen soll. Über die Lebensregion+, so Ruß weiter, sei die Gemeindeverwaltung im ständigen Kontakt mit den Nachbarkommunen, so dass das Platzangebot auch in den Nachbargemeinden mit einbezogen werden könne.

„Es ist nicht nur die verkehrsmäßig günstige Lage und das Weinfest, das Sand als Wohnortgemeinde so attraktiv macht“, nannte der Bürgermeister als Grund für die gestiegene Nachfrage. Die Gemeinde habe in den vergangenen Jahren ihre Hausaufgaben gemacht. Die Ortsmitte sei attraktiv gestaltet worden, Kanal und Kläranlage an die erweiterten Anforderungen angepasst, Sportstätten modernisiert und mit innovativen Einrichtungen wie einem Kunstrasenplatz ausgestattet. In Kindergarten und Schule wurden mit Kinderkrippe und offener und gebundener Ganztagsbetreuung frühzeitig attraktive Angebote für junge Familien gemacht, und vieles mehr.

Es muß zeitnah über die Einrichtung einer zweiten Kinderkrippe in Sand entschieden werden, so Bürgermeister Bernhard Ruß vor den Teilnehmern einer kommunalpolitischen Kaffeerunde. Habe man sich 2012 noch Gedanken über die Schließung einer Gruppe in den Kindergärten gemacht, so ergebe sich derzeit der Bedarf nach einer weiteren Kindergartengruppe, so Ruß. Auch an diesen Beispiel wird deutlich, es ist gut für die Entwicklung eines Gemeinwesens wenn Sozialdemokraten Verantwortung übertragen bekommen, so SPD Ortsvereinsvorsitzender Paul Hümmer.

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