Auf der Tagesordnung der Bürgerversammlung in Sand standen, anders als in den Jahren zuvor, diesmal keine „heißen“ Themen. Trotzdem konnte Bürgermeister Bernhard Ruß im Saalbau Hotel Goger rund 70 interessierte Bürgerinnen und Bürger begrüßen.
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Als zusammenfassendes Fazit der Bürgerversammlung 2014 kann man ziehen, dass die Sander mit der Arbeit von Bürgermeister Ruß, des Gemeinderates und der Gemeindeverwaltung scheinbar sehr zufrieden sind, denn in der sehr harmonischen Versammlung wurde keinerlei Kritik geäußert, sondern die aufgerufenen Punkte allesamt mit sachlichen Beiträgen erörtert.
Auf der Tagesordnung standen Punkte wie behindertengerechter Zugang zum Rathaus, Anlegen von Urnenerdgräbern im Friedhof und die Breitbandversorgung. Darüber hinaus erfuhren die Sander jedoch auch, dass die unteren Räume der Turnhalle im Notfallplan des Landkreises Haßberge zur vorübergehenden Aufnahme von Asylbewerbern vorgesehen sind.
„Behinderte Menschen sollen am sozialen Leben teilhaben. Auch der Freistaat Bayern hat sich zum Ziel gesetzt, dass bis zum Jahr 2018 alle öffentlichen Gebäude barrierefrei zugänglich sein sollen“, mit diesen Worten stieg Bürgermeister Bernhard Ruß in Bürgerversammlung ein. Weitere Erläuterungen zur Herstellung der Barrierefreiheit für das Sander Rathaus gab Architekt Jürgen Rebhan (Bamberg), der vor rund zwanzig Jahren verantwortlicher Architekt der Schulhaussanierung war und sich somit mit der Bausubstanz des Rat- und Schulgebäudes bestens auskennt.
Architekt Rebhan gliederte die vorgesehenen Baumaßnahmen in folgende Bereiche: Schaffung von behindertengerechten Zugängen zu den Verwaltungsräumen, der Einrichtung behindertengerechter Toilettenanlagen und einen Anbau eines Außen-Aufzuges zu den Stockwerken und zum Rathaussaal. Zusammen mit einer neuen Brandmeldeanlage bezifferte er die Gesamtkosten auf rund 340.000.- Euro. Nach einigen Zwischenfragen von Bürgern führte Bürgermeister Bernhard Ruß an, dass die vorgestellten Baumaßnahmen und die geschätzten Kosten die günstigste Variante sei, um einen behindertengerechten Zugang zum Rathaus zu schaffen. Mit der bisherigen Planung habe man die Vorarbeit gemacht, die weitere Vorgehensweise und Entscheidung liege nun beim Gemeinderat.
Im weiteren Verlauf der Bürgerversammlung wurde über einen geeigneten Platz für Urnen-Erdgräbern im Friedhof gesprochen. Bürgermeister Ruß führte an, dass Urnenbestattungen immer mehr zunehmen. Viele möchten Urnen-Erdgräber, die sie in Erinnerung an ihre verstorbenen Angehörigen auf kleiner Grabfläche individuell gestalten können. Von den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern kamen dazu verschiedene Anregungen. Die meisten Diskussionsteilnehmer hielten die Grünfläche gegenüber der bestehenden Urnenwände aus Platzgründen für ungeeignet. Andere sprachen sich dafür aus, auf der freien Fläche mit den Ehrengräbern gestalterische Gemeinschafts-Uhrengräber anzulegen und wieder andere plädierten dafür, für die Urnen-Erdgräber ein noch freies Feld im neuen Friedhof zu nutzen. Bürgermeister Ruß fasste schließlich zusammen: „Wir stehen nicht unter Zeitdruck. Für weitere Anregungen sind wir jederzeit offen, um eine zufriedenstellende Lösung zu finden“.
Zum derzeit überall aktuellen Thema „Breitbandversorgung für einen schnellen Internet-Zugang“ führte Bürgermeister Bernhard Ruß aus: „Wir haben die dazu erforderlichen umfangreichen Vorarbeiten bereits vor einiger Zeit hinter uns gebracht. Deshalb konnten wir schon im April 2014 mit der Telekom einen Vertrag über einen für uns kostenfreien Breitband-Netzausbau abschließen“. Den weiteren Ausführungen des Verwaltungs-fachmannes Matthias Klauda war zu entnehmen, dass bis zum Jahr 2016 die Telekom fast in jedem Haus in Sand eine Breitband-Schnelligkeit mit mindestens 20 bis 25 MB zur Verfügung stellen wird.. „Damit sind dann gut versorgt“, so Matthias Klauda.
Unter Punkt Verschiedenes informierte Bürgermeister Bernhard Ruß die Bürgerschaft, dass sich auch die Gemeinde Sand mit der Aufnahme von Asylbewerbern befassen muss. Der Notfallplan des Landkreises Haßberge sehe vor, dass die unteren Räume der Turnhalle zur vorübergehenden, etwa sechswöchigen Aufnahme von rund 20 Asylbewerbern dienen könnten. Für Asylanten, deren Asylantrag bereits genehmigt ist, werden derzeit in Sand, auch auf dem freien Wohnungsmarkt, keine Unterkünfte angeboten werden.