Bürgermeister Bernhard Ruß nimmt im Amtsblatt wegen des ablehnenden Beschlusses, der in seiner krankheitsbedingten Abwesenheit erfolgte Stellung.
Wegen der grundsätzlichen Bedeutung für die Innenentwicklung in der Gemeinde Sand möchte wir an dieser Stelle die Stellungnahme veröffentlichen.
SPD-Ortsvereinsvorsitzender Paul Hümmer
Zwischenüberschriften durch Paul Hümmer
Vorkaufsrecht nicht in Anspruch genommen
Eines der Hauptziele der Gemeinde Sand in den kommenden Jahren ist die Entwicklung im Altortbereich. Zur rechtlichen Absicherung ihre Ziele hat die Gemeinde eine Satzung erlassen. Diese bezieht sich auf den Altort und Teile öst-lich und westlich der Steigerwaldstraße. Um ihre Ziele umsetzen zu können, be-nötigt die Gemeinde Grundstücke über die sie verfügen kann. Die rechtliche Voraussetzung dafür schafft das gesetzliche Vorkaufsrecht, das die Gemeinde ausüben kann, wenn ein Grundstück zum Verkauf steht.
Ein solcher Fall wäre beim Verkauf des Anwesens „Sport Heurung“ gewesen. Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am 11.2.2020 darauf verzichtet, das Vorkaufsrecht auszuüben um in Besitz des Gebäudes und des Grundstückes (Zufahrt zur Gärtnerei Zösch) zu kommen. Wegen meiner Reha-Maßnahme konnte ich nicht an dieser Sitzung teilnehmen. Diese Entscheidung halte ich für einen Fehler.
Diese Entscheidung halte ich für einen Fehler.
Das Gebäude und Grundstück sind für die Gemeinde aus mehreren Gründen von besonderer Bedeutung:
Gemeindearchiv und Registratur sind in einem Nebenraum im 2. Ober-geschoss im Rathaus untergebracht. Die räumlichen Verhältnisse sind sehr beengt. Außerdem gibt es statische Probleme, da die in Regalen gelagerten Akten und Pläne ein großes Gewicht auf kleine Flächen bringen. Hier könnte durch einer Verlagerung in das o.g. Gebäude Abhilfe geschaffen werden.
Seit der Gründung der Pfarreiengemeinschaft „Am Weinstock Jesu“ wohnt der für Sand zuständige Pfarrer nicht mehr im Pfarrhaus in Sand. Deshalb hat die Pfarrei das Pfarrhaus an die Gemeinde verkauft. Der obere Stock wird in Verbindung mit der derzeit im Bau befindlichen Kinderkrippe genutzt. Im Erdgeschoss ist nach wie vor das Pfarrbüro mit Archiv untergebracht. Die Flächen dafür sind sehr großzügig bemessen. Im Zuge der Pfarreien-Reform und der finanziellen Schwierigkeiten der Diözesen ist davon auszugehen, dass die Kirchen ihren Aufwand weiter reduzieren müssen. Der Sparkurs der Diözese Würzburg macht sich bereits bemerkbar. (s. Dauer der Renovierung der Kirchen in Sand und Oberschwappach).
Der Bedarf an Plätzen für Kinderbetreuung ist den vergangenen Jahren gestiegen. Ein weiterer Anstieg ist nicht auszuschließen. Das Untergeschoss im Pfarrhaus ergäbe mit geringen Umbaumaßnahmen weitere Flächen dafür. Der Raumbedarf für die Kirchengemeinde hätte im Gebäude von „Sport-Heurung“ abgedeckt werden können. Somit hätten die Interessen der Kirchen- und der politischen Gemeinde in Einklang gebracht werden können.
Zukunftsprojekt stark beschädigt
Dem Grundstück kommt somit eine Schlüsselposition für eine mögliche Erschließung der dahinterliegenden Flächen zu. Gerade für Pflegeeinrichtungen aber auch mehrere Wohneinheiten sind eine bestimmte Breite und entsprechende Sichtverhältnisse erforderlich. Eine mögliche Zufahrt von der Sandgasse (durch das bestehende Wohnhaus) ist wohl nur theoretischer Natur.
Fachleute haben Kauft empfohlen
Das Planungsbüro Wegner hatte den Erwerb des Grundstückes der Fa. Sport Heurung empfohlen. Zum politischen Willen, die Innenentwicklung voranzutreiben, gehört die Bereitschaft diesen auch umzusetzen. Diesen Willen vermisse ich bei dem Gemeinderatsbeschluss.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Bernhard Ruß 1. Bürgermeister
Fundstücke
Sport Heurung bzw. Dönerbude steht an der Stelle „Gasthaus Stern