Sander Sage: Die versunkene Mühle in der „Grube“ (PDF, 107 kB)
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Funde weisen auf eine frühe Besiedelung hin -- Festzelt und Rummelplatz am Altmain Sand: Die ersten Sander waren Nachkommen germanischer Vorfahren. Im Zuge der fränkischen Landnahme im 6. bis 8. Jahrhundert setzten sie sich in der Gegend fest. Auf sie geht die Einteilung der Umgebung des Mains in verschiedene Gaue zurück, die unter der Verwaltung von Grafen gestellt wurden. Sand gehörte zum Volkfeldgau, der zwischen Volkach und der Altenburg bei Bamberg eingerichtet wurde.
Bei einem Blick noch weiter zurück kann man vermuten, dass sich schon weit vor Christi Geburt Menschen im Maintal aufgehalten haben müssen. Vom Droßberg westlich von Sand ist belegt, dass bereits etwa 30.000 Jahre vor Christus kleine Horden Zeugnisse ihrer Anwesenheit hinterlassen haben. Funde an der Ufertrasse des Maines östlich des Gasthauses „Zum Schiff“ datieren zwischen 4500 und 2000 vor Christus. Belegt ist ferner, dass Mammuts das Maintal durchzogen. Im Sander Baggersee wurde 1958 ein Stoßzahn in sieben Metern Tiefe gefunden. Das Maintal lag somit früher erheblich tiefer. Es wurde im Laufe der Zeit durch Überschwemmungen mit Kies und Sand überlagert.
Mit den Franken breitete sich das Christentum in der Gegend des Maintals aus. Mit einer Schenkung an das Kloster Michelsberg in Bamberg im Jahre 1139 wurde der Ort „Sandt“ erstmalig urkundlich erwähnt. In der Urkunde heißt es: „Der bischöfliche Kämmerer Konrad schenkte dem Heiligen Michael ein Gut bei Sand“. Später tauchten vom Ort auch Bezeichnungen wie „Zu Sannde“ und „Zu Sanndt“ auf. Im Jahr 1511 wird zwischen der Siedlung auf der Ufertrasse („Sannde“) und im Flussbereich („Werd“) unterschieden.
Die beiden Ortsteile waren schon sehr früh mit einer Brücke verbunden. Bei der Sanierung des Altmaines im Jahre 1967 wurden Überreste von eichenen Brückenpfählen entdeckt. Eine Untersuchung ergab, dass die Eiche gegen Ende des 14. Jahrhunderts gefällt wurde. Die nördlich des Altmains gelegenen Ortsteile Wörth/Siedlung befinden sich im Hochwassergebiet. Tritt der Main über die Ufern, sind sie vom Hauptort abgeschnitten.
Ein traditioneller Erwerbszweig in der Gemeinde war in früheren Jahren die Landwirtschaft und das Korbflechterhandwerk. Heute spielt die Korbmacherei in dem bei der Gebietsreform im Jahr 1972 selbständig gebliebenen Ort, der sich zu einer modernen Wohngemeinde gewandelt hat, jedoch nur noch eine untergeordnete Rolle. Stärker ausgeprägt ist jetzt der Korbhandel, auf dem sich einige Betriebe spezialisiert haben und teilweise auch international tätig sind.
Einen großen Aufschwung hat dagegen der der Weinbau genommen. Die ortsansässigen Winzer bauen ihren Frankenwein in großen Rebflächen in den Lagen „Kronberg“ und „Himmelsbühl“ an den Südhängen des Herrmannsberges an. Die Gemeinde Sand ist eine der größten Weinbaugemeinden des Landkreises Hassberge. Auf nahezu dreißig Hektar Anbaufläche haben die Winzer ihre Rebstöcke gepflanzt. In den eigenen Kellern wird der Wein selbst ausgebaut. Bevorzugte Sorten sind Müller-Thurgau, Silvaner, Bacchus, Kerner und Scheurebe. Aber auch Rotweine wie Portugieser, Domina, Regent, Dornfelder und Schwarzriesling lagern in den Kellern und freuen sich bei den Weinkennern immer größerer Beliebtheit. Einige Winzer lassen den Wein sogar zum Frankensekt reifen, einer echten Rarität.
Die Winzer vertreiben ihre Erzeugnisse im Weinhandel sowie in ihren eigenen Winzerstuben und Heckenwirtschaft, die im Wechsel das ganze Jahr über geöffnet sind. In Heckenwirtschaften geht es meist recht urig zu, denn vom Gesetzgeber sind nur wenige Plätze in den Räumen der Winzer erlaubt und zum Ausschank kommen nur vom Winzer selbsterzeugte Weine. In früheren Jahrzehnten sollen die Winzer auch schon mal ihre Wohnung oder eine Scheune ausgeräumt haben, um eine Heckenwirtschaft zu betreiben. Heutzutage bieten alle Sander Winzerstuben und Heckenwirtschaften ihren Besuchern jedoch ein ausgezeichnetes Ambiente, so dass sich der Gast auch wohlfühlt.
Die Gemeinde Sand liegt herrlich am Rande des Naturparks Steigerwald in der Mainaue und vom Norden her grüßen über den Main hinweg die Haßberge. Das Flussbett des früher zwischen dem Hauptort und dem Ortsteil Wörth dahinfließenden „Main“ wurde wegen seiner vielen Windungen im Zuge des König-Ludwig-Main-Donau-Kanals im Jahre 1838 begradigt und mehr Richtung Zeil verlegt. Durch die in Sand verbliebenen Altmaingewässer und die nach dem zweiten Weltkrieg durch Kiesabbau entstandenen Baggerseen ist Sand jedoch umgeben von einer Fluss- und Seenlandschaft, die ihresgleichen sucht. Nicht von ungefähr wurden in unmittelbarer Nähe der Ortschaft die Naturschutzgebiete „Sandmagerrasen bei Sand/Limbach“ und das europaweit bedeutsame Natur-Life-Projekt „Mainaue“ mit ihrer Vielfalt an Fauna und Flora eingerichtet. Beide Naturschutzgebiete sind wertvolle Reservate für Zug-, Rast- und Brutvögel. In der „Mainaue“ wurde vom Bund Naturschutz ein Beobachtungsturm erstellt, von dem aus man auch noch sehr selten gewordene Vogelarten wie Eisvogel, Blaukehlchen, Nachtigallen, Graugänse, auch ein Seeadler soll bereits gesichtet worden sein, beobachten kann.
Das Wappen der Gemeinde Sand ist schräg links geteilt von Rot und Gold. Im oberen Schildteil befindet sich ein schräg links gestellter silberner Fisch, unten ein schwarzer Henkelkorb. Der Fisch stellt die für den Ort Sand früher bedeutende Mainfischerei dar. Durch die Lage des Ortes am Main spielten Schifffahrt und Fischerei hier schon immer eine große Rolle. Heutzutage weist der Wappenfisch eher auf den Fischreichtum im ca. 50 ha großen Baggersee und in den Gewässern des Altmains hin. Der früher bedeutsame Erwerbszweig, die Korbflechterei wird mit einem schwarzen Henkelkorb im unteren Wappenteil dargestellt.
Die Sander Bevölkerung gilt als ein aufgeschlossenes und feierfreudiges Völkchen. Besonders bei der Vielzahl von dörflichen Festen, das größte ist das in ganz Nordbayern bekannte Altmain-Weinfest, ergreift Sie eine Woge der Freude und Fröhlichkeit. Und die Sander laden gerne Feriengäste und Urlauber zu sich ein. Am Baggersee finden sie auf dem Dauercampingplatz und auf dem mit guter Infrastruktur ausgestatten Touristik-Campingplatz Ruhe und Erholung. Darüber hinaus bietet die sportliche Gemeinde ihren Einwohnern und ihren Gästen jede Menge an sportlicher Betätigung sei es beim Wandern in den Mainauen oder in den Wäldern des nahen Steigerwaldes, sei es beim Angeln am Main, dem Altmaingewässern und an den Baggerseen oder beim Tennisspielen, beim Schießen oder beim Kegeln auf der modernen Vierbahnen-Kegelanlage im Sportheim.
Jährlich am 1. Wochenende im September wird in Sand Kirchweih gefeiert. In diesem Jahr feiert man vom Freitag, 2. September, bis einschließlich Dienstag, 6. September. Nicht nur an den Kirchweihtagen tischen die Wirte in den Gaststätten, im Hotel, in den Biergärten und in den geöffneten Heckenwirtschaften preiswert auf, was die fränkische und lokale Küche anzubieten hat. In unmittelbarer Nähe des mit modernen Fahrgeschäften, Glückshafen, Schießbuden und vielem mehr bestückten Rummelplatz steht vom Freitag bis einschließlich Montag ein Festzelt zum abfeiern zur Verfügung. In diesem Jahr wird das Kirchweih-Festzelt vom FC Sand bewirtschaftet, der im nahen Seestadion auch ein sportliches Kirchweih-Sportprogramm anbietet.