Engagement der Rettungsdienste besser unterstützen

First Responter Sand

MdL Harald Schneider und Matthias Kihn (SPD) informierte sich über Rettungsdienste

Sand: Zu einem Forum, um sich über die Rettungsdienste, speziell über die Notfallhilfe der First Responder, zu informieren, hatte der SPD-Landtags-Direktkandidat für den Stimmkreis Main-Rhön, Matthias Kihn (Mellrichstadt) in das Feuerwehrhaus in Sand eingeladen. Neben dem sicherheitspolitischen Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, MdL Harald Schneider (Karlstadt) und Bürgermeister Bernhard Ruß (Sand) nahmen an dieser Gesprächsrunde Vertretern der First Responter Sand, der Feuerwehr, der Wasserwacht und der BRK-Rettungswache teil.

Nach einer kurzen Begrüßung durch den SDP-Landtagsdirektkandidaten Matthias Kihn stellte der Matthias Krines zunächst die im Jahr 2000 ins Leben gerufenen First Responder Sand vor, die sich aus einer Sanitätsgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Sand heraus bildete. War man nach einer gründlichen Ausbildung durch das BRK anfangs nur am Wochenende besetzt und ging von etwa zwanzig Einsätze pro Jahr aus, so sind die First Responder Sand seit zwei Jahren an allen Tagen rund um die Uhr besetzt und haben jährlich annähernd 200 Einsätze. Dafür stehen an die zwanzig gut ausgebildete Ersthelfer zur Verfügung, deren Einsatzgebiet die Gemeinde Sand sowie die Gemeinde Knetzgau mit dem Orteil Zell a. E. mit insgesamt rund 8000 Einwohnern ist.

„Bei Notarzt-Anforderung werden wir mit alarmiert und leisten Erste Hilfe vor Ort bis der Rettungswagen kommt. Unsere Haupteinsätze erstrecken sich auf internistische Fälle über Unfälle und andere Notfälle“, so Matthias Krines als Leiter der First Responder Sand. Sein Kollege Gerd Finzel ergänzte, dass sich die Gruppe allein durch Spenden finanziert, wozu auch noch Zuschüsse, wie zum Kauf eines Einsatzfahrzeuges durch die Gemeinde Sand kommen. Bürgermeister Bernhard Ruß stellte heraus, dass sich die First Responder durch ihre schnelle, kompetente und ruhige Ersthilfeleistungen in der Bevölkerung ein gutes Image erworben haben.

Interessierter Zuhörer der Ausführungen war neben SPD-Landtagskandidat Matthias Kihn MdL Harald Schneider, der sicherheitspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion. Letzterer würdigte nicht nur das Engagement der First Responder, sondern auch anderer freiwilliger Rettungshelfer wie Feuerwehren, Wasserwacht und Rot Kreuz, die in ihrer Freizeit Hilfe leisten, die nicht hoch genug einzuschätzen sei. „Der Staat muss mehr für solche Einrichtungen tun“, so die Forderung von MdL Harald Schneider. Damit meinte er direkte finanzielle Hilfen für die First Responder bei der Anschaffung von sinnvollem medizinischen Geräten und dringend benötigtem Ausrüstungsmaterial.

Auf eine entsprechende Frage des Landtagsabgeordneten wurde ihm mitgeteilt, dass es im Landkreis Haßberge insgesamt vier First Responder-Gruppen gibt und zwar in Sand, in Oberaurach, in Rauheneberach und in Hafenpreppach.

Der Sander Bürgermeister und stellv. Landrat Bernhard Ruß führte an, dass der Flächenlandkreis Haßberge mit seinen rund 160 Freiwilligen Feuerwehren bei der Verteilung von Fördermittel anders zu sehen sei als Rettungsdienste in Ballungsgebieten. Man müsse die Ströme umlegen um auch die Rettungsdienste in den kleineren Kommunen besser auszustatten. Gerade im Hinblick auf die immer schwächer werdende hausärztliche Versorgung im ländlichen Raum komme den First Respondern eine besondere Bedeutung zu, die bei der Vergabe von Fördermittel ebenfalls zu berücksichtigen seien.

Auch Kreisbrandrat Ralf Dressel verwies darauf, dass die Feuerwehren im ländlichen Raum auf Fördermittel angewiesen sind. „Um zu den Einsatzorten zu kommen brauchen wir Mobilität. Die Beschaffung von Einsatzfahrzeuge stellt kleinere Kommunen aber oft vor riesige Probleme. Die Zuschüsse für Feuerwehren zu erhöhen und gleichzeitig auch die First Responder mit einzubeziehen, dürfte meiner Meinung nach kein Problem sein“, so der Kreisbrandrat.

MdL Harald Schneider machte sich auch eifrig Notizen über die vorgetragenen Sorgen und Nöte der Rettungsdienste. Er selbst stellte klar heraus, dass die Feuerwehren in manchen Regionen Nachwuchsmangel haben. Bayernweit würden rund 40.000 Wehrleute fehlen. Der SPD-Landtagsabgeordnete konnte mit nach München nehmen, dass sich manche Gesetze deprimierend auf die ehrenamtliche Arbeit der Rettungsdienste auswirken. Man müsse die Bürokratie reduzieren und einen finanziellen Rahmen schaffen z. B. auch bei der Beschaffung und beim Unterhalt von Flachwasser-Booten für Wasserwacht und Feuerwehren.

Der Schlusssatz gehörte dem Sander Bürgermeister Bernhard Ruß, der hinsichtlich der vom Landkreis Haßberge in Sand untergebrachten Oel-Wehr sagte: „Es kann nicht sein, dass wir, wenn wir schon die Unterstellmöglichkeiten für die Oelwehr bereit halten dafür bestraft werden, in dem wir für die bei Einsätzen aufgewendeten Verbrauchsmittel aufkommen müssen“.

Zum Bild: SPD-Info Sand

Am vom SPD-Landtagskandidaten Matthias Kihn angeregten Informationsgespräch in Sand über die Arbeit der Rettungsdienste nahmen teil (stehend von links): Manfred Bergmann von der Wasserwacht Sand, Bürgermeister und stellv. Landrat Bernhard Ruß, Andreas Winkler von der Freiw. Feuerwehr Sand, Wolfgang Brühl SPD-Kreisvorsitzender und BRK-Rettungsdienst, Helmut Schroll vom BRK-Rettungsdienst, Johannes Rennert von der Wasserwacht, SPD-Landtagskandidat Matthias Kihn, MdL Harald Schneider, Rene von Eckert, SPD-Juso-Kreisvorsitzender und der Sander SPD-Ortsvorsitzende und 2. Bgm. Paul Hümmer sowie vorne von links Caroline Holzunger, SPD-Juso-Kreisvorsitzende und der Leiter der First Responder Sand, Matthias Krines.